Solarheizwerke: Stadtwerke forcieren Solarthermie

Baustelle der größten Solarthermieanlage Deutschlands in Ludwigsburg/Kornwestheim. Foto: SWLB

In Deutschland installieren in diesem Jahr Stadtwerke Solarheizwerke auf Freiflächen mit einer Gesamtleistung von rund 26 Megawatt. Die meisten dieser Kollektorfelder werden an städtische Fernwärmenetze angeschlossen.

Während im vergangenen Jahr solarunterstützte Wärmenetze überwiegend in Form von neuen Solar-Bioenergiedörfern im ländlichen Raum an den Start gingen, ziehen 2019 Fernwärmeversorger in Ballungsräumen nach. Aktuell entstehen fünf große Solarheizwerke der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (10,4 Megawatt), in Potsdam (3,5 Megawatt) in Halle (3,6 Megawatt in Bernburg (6 Megawatt) und in Ettenheim (1,2 Megawatt). Bereits im Frühjahr haben die Stadtwerke Erfurt eine Anlage mit rund 1,2 Megawatt Leistung in Betrieb genommen.

Das Kollektorfeld auf der Stadtgrenze zwischen Ludwigsburg und Kornwestheim im Stuttgarter Ballungsraum wird die vorerst mit Abstand größte Solarwärmeanlage in Deutschland sein. Das Solarheizwerk soll in den Sommermonaten ein vorhandenes Biomasse-Heizkraftwerk und mehrere gasbetriebene Blockheizkraftwerke ersetzen. Seit Mitte November installieren die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) dort die Kollektoren.

Mit den neuen urbanen Solarwärmeprojekten wird die installierte Kollektorfläche solarer Wärmenetze in diesem Jahr um rund 26 Megawatt ausgebaut, so dass die Nennleistung solcher Anlagen in Deutschland nach Angaben des Steinbeis Forschungsinstituts Solites zum Jahreswechsel um mehr als die Hälfte auf rund 70 Megawatt anwachsen wird.

Solarheizwerke sind wettbewerbsfähig

Der aktuelle Wachstumstrend sei kein Zufall, meint Thomas Pauschinger, Mitglied der Solites-Geschäftsleitung: „Die Solarwärmeanlagen können inzwischen zu wettbewerbsfähigen Kosten in die klassische Fernwärmeerzeugung integriert werden. Deshalb sind sie für Fernwärmeversorger ein geeignetes Mittel, um ihren Energiemix zu verbessern und den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden.“ Noch liege der Anteil der Solarthermie am Fernwärmeverbrauch im Promillebereich schränkt Pauschinger ein. „Aber wir gehen von einem großen Marktpotenzial im Gigawattmaßstab aus und erwarten ein anhaltendes Marktwachstum in den kommenden Jahren.“

Ein Infoblatt „Kommunalversorger setzen auf Sonne – Solarthermie als Baustein urbaner Fernwärmenetze“ ist hier abrufbar.

1 Kommentar

  1. dietmar spiegel

    27. September 2021 at 11:15

    Die Klima-Wahl ist gewonnen !

    Jetzt wollen wir die Sonnenenergie für Bau und Mobilität voll nutzen: TPV (netzfreier Betrieb) – CO²-Minderung (Ressourcen/Grauwasser):

    „Whole Earth Concept“, entwickelt von Wohnbauforschung Aachen sieht fünf Stufen vor:
    Multifunktionsgebäude (personal);
    Grossgebäude-Umnutzung (lokal);
    Neuverwaldung (regional);
    EU-Standard-Gebäude (kontinental);
    Wiederverwaldung der Erde (global).

    Ich bitte um Eingangsbestätigung und Weiterleitung an XL-Ritter.

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