Solarthermie-Irrtümer: Und sie lohnt sich doch

Das Vorurteil, dass sich Solarwärme-Anlagen nicht rentieren, hält sich hartnäckig. Doch in Wahrheit macht sich die Solarthermie bezahlt und das gilt umso mehr, als derzeit die Förderbedingungen exzellent sind. Unser Autor Jens-Peter Meyer rückt die häufigsten Solarthermie-Irrtümer zurecht.

Unter allen Möglichkeiten, Wärme für das Duschen und die Heizung zu gewinnen, bieten Solarwärme-Systeme die beste Klima- und Umweltfreundlichkeit. Sie stoßen kein Treibhausgas aus, denn sie nutzen die kostenlose Sonneneinstrahlung. Sie bestehen aus umweltfreundlichen, äußerst langlebigen Materialien, die sich problemlos recyceln lassen. Ihre Effizienz ist enorm. Das zeigt der Vergleich mit der Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe hat eine Leistungszahl von 3 bis 5. Das heißt, sie produziert aus einem Teil hineingestecktem Strom 3 bis 5 Teile Wärme. Die Solarthermie hat hingegen eine Leistungszahl von bis zu 100. Auch im Vergleich zur Photovoltaik liegt die Solarthermie vorn. Dank ihres 3- bis 4-mal größeren Wirkungsgrades benötigen Solarkollektoren auf dem Dach viel weniger Platz als Photovoltaik-Module, die Solarstrom erzeugen. Dieser geringe Platzbedarf ist auch ein Grund, warum sich Solarwärme- und Solarstrom-Systeme gut kombinieren lassen. Denn die Solarthermie nimmt nur so wenig Raum ein, dass immer noch genug Platz für den Solarstrom übrigbleibt.

Doch diese unbestrittenen Vorteile sind in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt. Stattdessen bestimmen oftmals Irrtümer die Diskussion über die Solarwärme-Erzeugung. Welches sind die häufigsten Solarthermie-Irrtümer und was stimmt?

Irrtum 1: Solarthermie lohnt sich nicht

Der erste der Solarthermie-Irrtümer besteht darin, dass oft behauptet wird, Solarthermie lohne sich nicht. Richtig ist vielmehr, dass Solarwärme-Systeme in doppelter Hinsicht lohnen. Sie lohnen sich für das Klima, denn sie sparen viel Kohlendioxid ein und sie lohnen sich für den Geldbeutel. Langfristig macht sich die Investition in eine Solarwärme-Anlage nämlich bezahlt. Egal, ob die Solarthermie Öl bei der Ölheizung, Gas bei der Gasheizung, Pellets bei der Pelletsheizung oder Strom bei der Wärmepumpenheizung einspart: Die Einsparung an Brennstoffkosten sorgt dafür, dass sich die Solarwärme-Anlage je nach Anlagengröße in 11 bis 16 Jahren amortisiert. Das entspricht einer Rendite von 2,8 bis 6,9 Prozent.

In dieser Berechnung des Bundesverbandes Solarwirtschaft sind keinerlei Fördermittel berücksichtigt. Angesichts der aktuell besonders attraktiven Förderkonditionen sind die Amortisationszeiten zurzeit deutlich geringer. Außerdem wird die CO2-Bepreisung, die ab 2021 fossile Brennstoffe teuer macht, die Amortisation der Solarthermie weiter verbessern. In der Rendite-Rechnung gehen die Experten von einer Lebensdauer der Solarwärme-Anlage von 20 Jahren aus. Solarkollektoren und Wärmespeicher halten nach allem, was man weiß, aber 30 Jahre und länger. Das treibt die Rendite weiter nach oben.

Auch hier der Vergleich zur Photovoltaik: Stromspeicher sind wesentlich teurer als Wärmespeicher und halten bei weitem nicht so lange. Während bei der Solarwärme der Speicher schon immer mit dabei ist, verteuert der Stromspeicher die Photovoltaik-Anlage gravierend. So gravierend, dass sich Photovoltaik-Anlagen mit Stromspeicher gerade einmal an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit befinden, in vielen Fällen diese aber auch gar nicht erreichen.

Irrtum 2: Solarthermie ist nur etwas für den Süden Deutschlands

Auch die Einschätzung, Solarthermie lohne sich nur im Süden der Republik, ist einer der Solarthermie-Irrtümer. Richtig ist zwar, dass im Süden die Sonneneinstrahlung vielerorts größer ist als im Norden. Doch auch im Norden gibt es zum Beispiel in Küstennähe sehr sonnige Gegenden. Und auch in den weniger sonnigen Regionen amortisiert sich die Solarthermie, wenn auch nicht so schnell wie im Süden. Mit ein bis zwei Jahren längerer Amortisationszeit muss man rechnen. Die zuvor genannten Zahlen beziehen sich auf den Standort Würzburg.

Viel wichtiger für die Rendite der Solaranlage als der Standort ist übrigens die Wahl des Installateurs. Nicht jeder Heizungsbauer hat heute noch ausreichend Kompetenz, um eine Solarwärme-Anlage fehlerfrei installieren zu können. Eine fehlerhafte Installation wird sich aber nie rentieren. Dazu kommt: In der Vergangenheit gab es nach Einschätzung von Branchenkennern nicht selten überteuerte Angebote von Heizungsbauern, die damit die ungeliebten Solarinstallationen vermeiden wollten. Daher: Eine Solarwärme-Anlage kann sich nur dann lohnen, wenn ein kompetenter Installateur diese zu einem fairen Preis erledigt. Ohne Preisvergleich und Referenzanlagen-Check geht es also nicht.

Irrtum 3: Warmwassersolaranlagen lohnen sich mehr als Solarheizungen

Der dritte der Solarthermie-Irrtümer betrifft den Anlagentyp. Experten unterscheiden zwischen Solaranlagen, die nur warmes Wasser für Dusche, Bad und Küche bereitstellen, und Solarheizungen, die zusätzlich auch Heizwärme liefern. Richtig ist, dass in vielen – aber nicht in allen – Modellrechnungen die Rendite von Warmwasser-Solaranlagen besser ist als die von Solarheizungen. Das liegt daran, dass Solarheizungen mehr Wärmeleistung brauchen. Das hat zur Folge, dass sie im Sommer mehr Solarwärme produzieren, als der Haushalt abnehmen kann. Dieses nicht genutzte Potenzial kann negativ zu Buche schlagen. Darum ist es bei jeder Solarwärme-Anlage wichtig, die Wärme im Sommer optimal zu nutzen. Haushaltegeräte, wie den Geschirrspüler oder die Waschmaschine, sollte man auf jeden Fall an die Warmwasserversorgungen anschließen. Denn nur so können sie kostenlose Solarwärme anstelle von teurem Strom nutzen.

Für die größeren Solarheizungen spricht aber, dass der Anteil der Speicherkosten und Installationskosten mit der Anlagengröße abnimmt. Und selbst, wenn die Rendite der größeren Anlage etwas geringer ausfällt als die der kleinen: Die große Anlage spart 20 bis 30 Prozent der Brennstoffkosten ein. Die kleine spart weniger als 10 Prozent.

In der Beispielrechnung des Bundesverbandes Solarwirtschaft sind es bei der kleinen rund 10.000 Euro in 20 Jahren. Bei der großen dagegen mehr als 14.000 Euro. In Summe lohnt sich die große Anlage daher in jedem Fall mehr als die kleine, auch wenn deren Rendite etwas höher ist. Es ist übrigens heute problemlos möglich, auch 70 Prozent und mehr der häuslichen Wärme mit der Solarthermie abzudecken. Das geht sowohl im Neubau als auch bei der umfassenden Gebäudesanierung. Dank der staatlichen Förderung lohnt sich das und sorgt für langfristig extrem geringe Heizkosten. Und es bedeutet eine weitgehende Unabhängigkeit von Preisschwankungen der fossilen Brennstoffe sowie von politischen Regulierungen im Zuge der Bekämpfung der Klimakrise.

Irrtum 4: Solarthermie spart nur viel in gut gedämmten Häusern

Der vierte der Solarthermie-Irrtümer besteht darin, dass Solarthermie sich nur in gut gedämmten Häusern lohnen soll. Es ist zwar richtig, dass nur gut gedämmte Häuser auch einen großen Anteil ihrer Energie mit Solarwärme abdecken können. Bei schlecht gedämmten Häusern ist die benötigte Wärmemenge einfach so groß, dass die Solaranlage nur wenig im Verhältnis dazu beitragen kann. Wenn der solare Deckungsanteil bei einem gut gedämmten Haus bei 30 Prozent liegt, schafft die gleich leistungsstarke Solaranlage beim schlecht gedämmten Haus nur 10 Prozent. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht lohnt. Im Gegenteil: Sie spart sogar mehr Brennstoffkosten ein. Das liegt daran, dass moderne Gebäude in Monaten wie April und Mai, aber auch im September und Oktober praktisch keine Heizung benötigen. Gerade April und Mai sind aber Monate mit einer sehr hohen Sonneneinstrahlung Daher kann die Solarthermie in diesen Zeiten das Haus optimal heizen.

Neue BAFA-Förderbedingungen verbessern Wirtschaftlichkeit enorm

Solarthermie war bereits in den vergangenen Jahren wirtschaftlich. Doch seit die Bundesregierung im Klimapaket die Förderung für erneuerbare Energien in der Heiztechnik hochgeschraubt hat, macht sie sich besonders schnell bezahlt. Der Fördersatz beträgt zurzeit 30 Prozent der Kosten. Wer in eine Erneuerbare Energien-Hybridheizung investiert und dabei eine alte Ölheizung ersetzt, erhält sogar 45 Prozent von Staat dazu. Damit amortisiert sich die Solarthermie in weniger als zehn Jahren.

Jens-Peter Meyer

24 Kommentare

  1. Hans Schmidt

    24. Mai 2020 at 21:25

    Seit dem Jahr 2000 betreibe ich in meinem Wohnhaus eine solarthermische Anlage für die Trinkwassererwärmung und selbstverständlich auch zur Heizungsunterstützung da ich in meinem Wohnhaus, Bj. 1984, von Anfang an eine Fußbodenheizung installiert habe. Dies ist eine ideale Kombination. Ich hatte vorher eine Gasheizung mit Flüssiggas und seit 2008 eine Sole-/Wasserwärmepumpe in Betrieb. Meine früheren Heizkosten von durchschnittlich 2500 Euro/Jahr habe ich mehr als halbiert auf Heizkosten von 1060 Euro/Jahr, trotz der Preissteigerungen vormals bei Flüssiggas und jetzt bei Strom. Ich möchte meine solarthermische Anlage nicht mehr missen! Einmal bezahlt und keine weiteren Kosten, denn die Sonne schickt mir keine Rechnung!
    Rentabilität und Wirtschaftlichkeit sind hier unschlagbar. Meine solarthermische Anlage hat sich bereits nach der ersten Kilowattstunde schon „rendiert“.
    Frage: Wann rendiert sich eine Öl-, Gas- oder Stromheizung?
    Antwort: NIE

  2. Mein Tipp: Solarkreis in Eigenregie kaufen und montieren. Das verbessert die Amortisierungsdauer ungemein. Die HW für die Heizungsunterstützung muss nicht viel teurer als die Therme selbst sein.

    • Jens Peter Meyer

      28. Mai 2020 at 12:30

      Vor der Montage in Eigenregie kann ich nur warnen. Ich habe das selbst probiert und habe Lehrgeld bezahlt. Solarkreis-Montage ist nur etwas für Profis, auch wenn die Eigenmontage natürlich die Amortisation enorm verbessern würde.

      • Michael Rehm

        1. April 2021 at 22:35

        Hallo Herr Meyer,

        das ist eine individuelle Sache. Bei mir hat es wunderbar funktioniert. Seit 2015 freue ich mich über jeden Sonnenstrahl, der meine selbst montierte thermische Solaranlage erreicht.
        Ich kenne die Solaranlage in- und auswendig und weiß sofort falls etwas nicht stimmt. Was aber selten vorkommt.

        MfG

        Michael Rehm

  3. Thomas Seltmann

    29. Mai 2020 at 11:03

    Es wird mehrfach auf eine Wirtschaftlichkeitsrechnung des Bundesverbandes Solarwirtschaft verwiesen, die nicht ausgeführt und nicht verlinkt wird. Wo ist diese zu finden?
    Wie kommt der Wirkungsgradvergleich zwischen Photovoltaik und Solarthermie („3 bis 4 mal höher“) zustande und was soll er aussagen? Der Wirkungsgrad beschreibt ja nur die Augenblicksleistung unter bestimmten Bedingungen. Ein aus meiner Sicht interessanter Aspekt ist die Jahresenergiemenge und Anlageneffizienz. Die sieht bei größeren Solarthermieanlagen nicht mehr so günstig aus, weil hohe Sommerüberschüsse entstehen, die kaum sinnvoll nutzbar sind. Bei der Photovoltaik können dagegen die Überschüsse auch ohne Speicher genutzt, nämlich ins Netz eingesepeist werden.

  4. Jens Peter Meyer

    4. Juni 2020 at 12:36

    Die Wirtschaftlichkeitsrechnung des Bundesverbandes Solarwirtschaft ist unter dem nebenstehenden Link zu finden.
    Die dort berechneten Amortisationszeiten decken sich mit denen, die ich für die Fachzeitschrift Sonne Wind& Wärme in Zusammenarbeit mit VelaSolaris (Simulationsprogramm Polysun) in den Jahren 2016 und 2017 ermittelt habe. Da die Kostensenkung in der Solarthermie nicht so rasant verläuft wie in der PV halte ich diese Werte nach wie vor für repräsentativ.
    Zum Wirkungsgrad: PV-Module 15 bis 20 Prozent, Solarkollektoren 45 bis 60 Prozent. Macht einen Faktor 3 bis 4. Der Wirkungsgrad spielt schon eine Rolle. Im Kommentar zum Artikel „All electric society ist Illusion“ ist von einem Dachflächenmangel die Rede. Daher solle diese ausschließlich der PV vorbehalten sein. Dem ist zu entgegnen, dass Solarthermie sehr effizient Wärme erzeugt und dabei der Photovoltaik genug Raum lässt.
    Sicher ist es ein Vorteil der PV, dass Überschüsse auch ohne Speicher genutzt und ins Netz eingespeist werden können. Die Frage ist aber, ob das auch in Zukunft so bliebt, wenn die sommerlichen PV-Überschüsse den Gesamt-Strombedarf deutlich überschreiten werden. Dann könnte es wie bei der Solarthermie dazu kommen, dass es im Sommer zu nicht nutzbaren Überschüssen kommt.

    • Hermann Matthes

      28. Oktober 2023 at 3:11

      PV-Überschuss kann man ohne großen Aufwand selbst nutzen. Für das Aufheizen eines Pufferspeichers durch eine Wärmepumpe, für das Laden eines e-Autos oder eines Heimspeichers, für Verbraucher wie Spül- und Waschmaschine. Und als Notnagel bleibt immer noch das Einspeisen.
      Was hilft mir ein guter Wirkungsgrad, wenn ich gerade im Sommer dann mit der Wärme nichts anfangen kann? Wenn jemand einen Pool heizen will, ok. Aber sonst? Da hilft auch ein guter Wirkungsgrad nicht.
      Dieser Artikel ist ein gutes Beispiel für Schönrechnerei.

      • Jens Peter Meyer

        30. Oktober 2023 at 18:49

        Ein guter Wirkungsgrad hilft, wenn ich Verbraucher wie den Geschirrspüler oder die Waschmaschine mit Wärme versorgen will. Dann bleibt genug Solarstrom für das E-Auto oder andere Anwendungen, die nur mit Strom gehen und ich muss nicht „kostbare“ Strom zum Heizen verschwenden. Übrigens: Was kostet der Heimspeicher für PV im Vergleich zu einem Pufferspeicher für Solarwärme? Da sehe ich das Potenzial für Schönrechnerei.

  5. Ich habe seit 2001 eine 21m² therm. SA am Dach (2.000 l Pufferspeicher im Keller), bereite damit WW und habe in der Übergangszeit eine tolle Heizungsunterstützung zum Kachelofen und zur Wärmepumpe-Heizung.
    2007 habe ich eine 5-kWp-PV-Anlage gebaut, die im Schnitt 5.500 kWh Strom/a liefert. Da die therm. Sa immer wieder leckt, möchte ich sie entweder ersetzen oder den gewonnenen Platz am Dach mit weiterer PV belegen.
    Jetzt überlege/versuche ich herauszufinden, was sinnvoller ist. Die Pufferspeicher könnten ja auch über eine Heizpatrone mit dem PV-Strom betrieben werden.

    • Würde es sich um eine 19 Jahre Photovoltaikanlage handeln, wäre das weitere Einspeisen der Solarstromüberschüsse nur durch teure Nachrüstung von Messtechnik und bei Verzicht auf die Eigennutzung bzw. bei Verzicht auf die Einspeisevergütung möglich.
      Eine Solarthermieanlage kann dagegen beliebig lange weiterbetrieben werden. Wenn der Solarkreislauf immer wieder Undichtigkeiten aufweist, liegt das aller Wahrscheinlichkeit nach an einem unzureichenden Überschussmanagement der alten Solarregelung, die nur ein „Aufheizen bis Maximaltemperatur“ kennt.
      Also ist auch hier eine Nachrüstung aktueller Regelelektronik sinnvoll, weil diese durch Rückführung der Überschusswärme nach Sonnenuntergang in den Sonnenkollektor am Folgetag den Stagnationsbetrieb vermeiden hilft. Keine Dampfschläge, keine 160 °C rund um den Sonnenkollektor: keine Leckage!
      Mit den 4 kW peak Photovoltaik mehr, die anstelle eines 21 m² großen Sonnenkollektors auf’s Dach gelegt werden könnten, würde der Pufferspeicher nur noch selten auf höhere Temperatur gebracht und häufiger eine Nachheizung per Wärmepumpe oder Kachelofen benötigen.

  6. Das Problem mit den hohen Sommerüberschüssen entsteht nur, wenn jedes Haus einer Siedlung für sich heizt. In Wärmenetzen ab einer bestimmten Größe lohnt sich ein saisonaler Wärmespeicher. Hier würde man Sonnenkollektoren in der Nähe des Wärmespeichers unterbringen. Meine Fachkenntnis reicht nicht aus, zu beurteilen, ob ein Wärmenetz mit zentralem Speicher auch für Solarwärme auf den Dächern der Häuser einer Siedlung funktionieren würde. Wenn der Wärmestrom umkehrbar ist sehe ich erstmal keinen Grund warum nicht.
    Ich sehe Solarwärme in Wärmenetzen mit saisonalem Speicher als eine gute Möglichkeit, sehr hohe Deckungsgrade und sehr hohe Ausnutzung der Kollektorerträge miteinander zu verbinden und so echte Nullemission zu ermöglichen.

    • Jens Peter Meyer

      16. September 2021 at 12:59

      Hallo Herr Lenné,
      ich sehe es genauso, dass Wärmenetze und Solarthermie mit saisonaler Speicherung eine zukunftsweisende Kombination sind. Technisch ist es sicher möglich auch dezentral Solarwärme in Netze einzuspeisen. Die Problematik liegt hier eher in der Wirtschaftlichkeit. Lohnt es sich, minimale Überschüsse einzuspeisen. Wie groß ist der technische Aufwand? Wie soll das vergütet werden? Einspeisevergütung wie beim Solarstrom? Übersteigen die Erlöse die Kosten für Messtechnik und Abrechnung? Sinnvoller und auch wesentlich kostengünstiger sind große Solarkollektorfelder für die Fernwärme. Das sollte immer dann bevorzugt werden, wenn dafür Freiflächen oder große Dachflächen zur Verfügung stehen.

  7. FRanz-Josef Pfreundt

    2. Dezember 2021 at 16:43

    Ich habe selbst seit 30 Jahren eien Solarthermieanlage auf dem DAch udn bin rundum zufrieden damit. Auch nach Ersatz der Brennwerttherme durch ein L-W Wärmepumpe kann ich WW Speicher und Solarthermie super weiterbetreiben. Müsste ich ich heute mich neu entscheiden hat die Wärmepumpe große Vorteile. Mit einer JAZ von aktuell 3,8 und einem Sommer COP der über 4 liegt kann ich 60 Gard warmes Wasser deutlich günstiger erzeugen als mit einer neuen PV statt einer neuen Solarthermieanlage. Der einzige Vorteil der Solarthermie ist , dass sie höhere Temperaturen leicht erzeugen kann und ich so den Speicher im Sommer öfters auch 80 Grad habe und Legionellen keine Chance haben. ES fällt mir da aktuell schwer noch gute Gründe für eine Solarthermie bei existierende WP und PV Anlage zu finden. Habe ich da was übersehen? Die Solarthermie spart mir da maximal 800kwh Strom ( < 1KW PV)

    • Hermann Matthes

      28. Oktober 2023 at 3:17

      Würde ich aktuell meine Gasbrennwerttherme durch eine Wärmepumpe ersetzen, würde ich einen Schichtenspeicher einbauen lassen. Der wird mit Heizungswasser (nicht Brauchwasser) betrieben und erwärmt das Brauchwasser je nach Bedarf über einen Wärmetauscher. Da kein Brauchwasser gebunkert wird, braucht man auch keinen Legionellenschutz.

  8. Ich betreibe seit Oktober 1986 Eine Solarthermieanlage .Mit 22.4 m2 Rüesch
    Kollektoren. Habe eine Steuerung und Speicher mit Boiler von der Firma Jenni in
    Oberburg ( Schweiz )Der Heizanteil ist ca. 40%. Das ohne Probleme! Bis jetzt mit
    über 52 000 Betriebsstunden

  9. Hallo, ich habe seit 2020 eine röhren Solarthermie mit Gastherme. Der Wirkungsgrad ist überragend und selbst im tiefsten Winter, wenn kein Schnee auf dem Dach liegt, ist meine Gastherme von 10 bis 16 Uhr aus. Mittlerweile und nach den Dämmmaßnahmen würde ich aber definitiv den Weg zu mehr PV und WP gehen. Ich überlege gerade, die sommerlichen Überschüsse sinnvoll zu nutzen, was mehr als kompliziert ist (Pool Anbindung) und seitdem die Wärmepumpen so effizient ist und JAZ über 4 erreichen, ist mit denen die Wasserbereitung in Kombination mit PV einfach effizienter. Ich beisse mir gerade etwas in den Hintern, nicht gleich auf ein gewisses Forum gehört zu haben, welche mir zu genau dieser Kombination reiten und ich trotzdem Solarthermie gemacht habe. Laufen tut die Anlage aber trotz allem wirklich hervorragend und effizient selbst bei bewölktem Himmel.

    Mit Strom ist aber alles unkomplizierter, bis auf die Sache mit dem Finanzamt.

    • Die Sache mit dem Finanzamt ist nun seit 1.1.2023 auch völlig unkompliziert … 😮
      Dennoch hat Solarthermie unbestrittene Vorteile. Ich nutze sie im Sommer auch zur Regeneration des Erdwärmekollektors.
      btw: LWP sind alles andere als robust! Sie erfordern eine perfekte Hydraulik sowie hohen Optimierungsaufwand, und ganz besonders i.V. mit PV. Sonst hat man sich schnell eine mehr oder weniger teure Stromheizung eingehandelt, wie auch einschlägige Erhebungen, z.B. Fraunhofe, etc. zeigen. Man lasse sich nicht täuschen und lese in einschlägigen „Hilferuf“-Foren (z.B. https://www.v***mann-community.com).
      Solange ich als Enthusiast fit bin, mag es vielleicht hinlänglich angehen, aber was macht meine Frau, falls ich ausfalle? Einen wirklich fitten „Fachpartner“ wird man auch noch in Jahren mit der Lupe suchen müssen (s. ebenda). Will ich das darüber hinaus wirklich, bei den derzeit aufgerufenen horrenden Preisen?

    • Dem kann ich nur zustimmen!
      Meine Solarthermie ist jetzt 18 Jahre auf dem Dach. Vergleiche ich die Erträge von 10kWp PV + Wärmepumpe mit COP=3 und den 32m² Solarthermie, dann gewinnt an fast allen Tagen die PV, weil bei diffuser Beleuchtung die PV schon Strom liefert, die thermische Anlage aber ruht. Heute beispielsweise liege ich mittags bei 1,3kWh thermisch und über 5kW PV (x3 = 15kWh Wärmeleistung).

      Ich plane gerade den Umbau der 32m² Thermie auf weitere ca. 10kWp PV.

      Das tut auch den Elektroautos gut, weil ich in der Übergangszeit dann viel mehr Strom-Überschuß haben werde. Im Sommer habe ich ohnehin viel zuviel Strom.

  10. Goldi Goldberg

    20. April 2022 at 19:13

    Hallo alle miteinander

    Schon mal was von https://www.youtube.com/watch?v=dYcCEx6D_4Q gehört ?
    … und die anderen Videos auch anschauen …

    … und JA – wie hoch ist der COP einer Röhrenthermoanlage ? …

  11. An alle: Das Problem ist wirklich der enorme Wärmeüberschuß im Sommer, der -ohne Pool – nicht wirklich genutzt werden kann. Das mit der zusätzlichen Wärmeabführung in den Keller ist Quatsch (der soll ja kühl bleiben). Es gibt aber auch einen großen Vorteil, der kaum beachtet wird: Die viel angenehmeren Temperaturen in den Dachgeschoßräumen, da die Wärme „außen abgeschöpft“ wird und somit die Wohnräume überhaupt nicht mehr erreicht. GZ, Nbg

    • Hermann Matthes

      28. Oktober 2023 at 3:22

      Das mache ich über eine Kombination von Zwischensparren- und Aufsparrendämmung. Ich will ja nicht nur im Sommer ein möglichst kühles Dachgeschoss, sondern vor allem im Winter eine gute Wäremdämmung.

  12. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird die Solar Energie mit der Therme verbunden. Brauche ich dafür eine spezielle Therme? Eventuell brauche ich dafür auch einen speziellen Installateur für Thermen.

    • Jens Peter Meyer

      13. Oktober 2023 at 12:52

      Die Solarthermie kann nicht nur mit einer Gastherme zu einer sogenannten Hybridheizung kombiniert werden. Andere Wärmeerzeuger wie ein Holzkessel oder eine Wärmepumpe sind ebenfalls möglich. Dabei dient der Solarspeicher als Schnittstelle für die Wärmeerzeuger und eine übergeordnete Heizungsregelung muss die Anlage steuern. Dazu sind heute Heizungsregelungen bereits vorbereitet. Sie benötigen also keinen Spezialisten für Thermen, sondern einen kompetenten Heizungsbauer oder eine komponete Heizungsbauerin.

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