Wie Solarthermie die Dekarbonisierung der Fernwärme unterstützen kann. Das beschreibt die IEA SHC Task 55 in einem aktuellen Technologie-Positionspapier.

Soll solare Fernwärme und -kälte einen größeren Marktanteil erobern, dann sind eine optimierte Integration und Auslegung komplexer Systeme, gezielte Transformationsstrategien und neue Finanzierungsmodelle erforderlich. Das schreibt die IEA SHC Task 55 in ihrem Technologie-Papier zur solaren Fernwärme. Bis Ende 2020 waren 262 große solare Fernwärmesysteme mit Leistungen über 350 Kilowatt in Europa in Betrieb, insgesamt 1.410 Megawatt (2,01 Millionen Quadratmeter). Dänemark führt mit 124 Systemen laut der IEA SHC Task 55 dieses Marktsegment sowohl bei der Anzahl der Systeme als auch bei der installierten Fläche an. Neben dem nordeuropäischen Land und China mit 18 Anlagen würden eine Reihe anderer Länder ein zunehmendes Interesse an diesem Anlagentyp zeigen. Grund: Solare Fernwärme bietet eine hervorragende Möglichkeit zur Dekarbonisierung des Wärmesektors in Stadtteilen und ganzen Städten. Mehrere Länder, zum Beispiel Japan, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und die USA, haben demnach bereits damit begonnen, ihren Fernwärmesektor durch den Einsatz großer solarthermischer Anlagen zu dekarbonisieren.

ISE SHC Task 55: Was es für mehr solare Fernwärme braucht

ZU sehen ist das Technologiepapier der IEA SHC Task 55.
Technologiepapier der IEA SHC Task 55

Die Einführung von Solarthermie in großem Maßstab ist in den meisten Ländern laut der internationale Solarthermie-Arbeitsgruppe möglich und wirtschaftlich machbar. Darüber hinaus könnten Solarthermie und saisonale Speicher in intelligenter Kombination mit anderen Erzeugungsoptionen die Machbarkeit von vollständig dekarbonisierten Fernwärmesystemen verbessern. Die dafür erforderlichen Maßnahmen listet die auf:

  • Die Industrie arbeitet weiter an der Entwicklung von Systemkomponenten für einen optimierten Betrieb.
  • Die Industrie arbeitet an der Verbesserung der Simulationen und Validierungen von thermischen Systemen.
  • Entscheidungsträger ergreifen Maßnahmen zur Planung und Umsetzung großer solarer Fernwärmesysteme.
  • Entscheidungsträger arbeiten an der Unterstützung von Demonstrationsprojekten.
  • Entscheidungsträger arbeiten weiter an der gezielten Informationsverbreitung auf Regierungsebene, verbessern die Kommunikation mit der Speicher- und Wärmepumpenindustrie und tauschen Best Practice aus.