Seit 2016 ist im dänischen Silkeborg die weltgrößte Solarthermie-Anlage in Betrieb. Mit fünf Millionen Kronen Unterstützung der dänischen Energieagentur wird der Netzbetreiber Silkeborg Forsyning die Solarthermie-Großanlage um eine Wärmepumpe ergänzen. Dies ist ein weiterer Schritt hin zur CO2-neutralen Fernwärme in Silkeborg.

Die weltgrößte Solarthermie-Anlage mit 156.694 Quadratmeter Kollektorfläche und einer thermischen Spitzenleistung von 110 MWth erzeugt jedes Jahr circa 80.000 Megawattstunden Wärme. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 4.400 Einfamilienhäusern beziehungsweise 20 Prozent des Wärmebedarfs in der Stadt mit rund 48.500 Einwohnern. Der übrige Wärmebedarf stammt bislang noch aus zwei konventionellen Heizkraftwerken. Doch das soll sich bald ändern.

70 Prozent CO2-Reduktion ab 2024

2022 will der kommunale Energieversorger und Wärmenetz-Betreiber Silkeborg Forsyning in eine Power-to-Heat-Anlage investieren, mit der er bis zu 50 MW Leistung Wärme erzeugen kann. 2024 soll zusätzlich noch eine Wärmepumpe mit rund 22 MW Leistung in Betrieb gehen. 

Zusammen mit diesen beiden neuen Anlagen kann Silkeborg Forsyning die CO2-Emissionen aus der Wärmeerzeugung 2024 um 70 Prozent im Vergleich zu 2016 reduzieren.

Der Energieversorger trägt damit zu den CO2-Reduktionszielen der Stadt Silkeborg bei. Diese will die Wärme spätestens ab 2030 komplett CO2-neutral erzeugen. Zugleich soll die Diversifizierung der Wärmequellen helfen, die Kosten zu optimieren. Darüber hinaus sind Fernwärme-Betreiber in Dänemark verpflichtet, jährlich die Effizienz ihres Netzes zu steigern.

Silkeborg Forsyning prüft bereits, in welche CO2-reduzierende Technologie sie nach 2024 investieren wollen. Welche es sein wird, steht nach Unternehmensaussagen noch nicht fest.

Auch in Deutschland nimmt der Markt für solare Fernwärme immer mehr an Fahrt auf.