Foto: Universität Paderborn, Bezim Mazhiqi

Das Forschungsprojekt RENBuild arbeitet an einem PVT-Anlagensystem. Es soll Gebäude mit regenerativer Energie für Kälte, Lüftung, Strom und Wärme versorgen.

RENBuild: PVT-Kollektor erzeugt Kälte, Strom und Wärme

Mit dem Forschungsprojekt RENBuild will das Kompetenzzentrum für Nachhaltige Energietechnik (KET) der Universität zu einer regenerativen Energieversorgung von Gebäuden beitragen. Das geplante Versorgungssystem setzt voll auf erneuerbare Energien. Als zentraler Bestandteil fungiert ein photovoltaisch-thermischer Kollektor (PVT). Er kann sowohl Strom und Wärme als auch Kälte erzeugen. „Tagsüber wandelt das System Sonnenenergie in Strom und Wärme um und nachts nutzt es Umweltkälte – im Wesentlichen durch Strahlungsaustausch mit dem kalten Nachthimmel“, erläutert KET-Vorstand Professor Eugeny Kenig. Eine ebenfalls im System integrierte Wärmepumpe sorge dafür, dass die im Gebäude erreichten Temperaturen bei Bedarf angehoben oder abgesenkt werden können. Wärme- und Kältespeicher sollen die Fehlzeiten zwischen Energieerzeugung und -bedarf überbrücken. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung komplettiert das System.

Bundeswirtschaftsministerium fördert Forschungsprojekt

„Bisherige Forschungsprojekte konzentrieren sich auf Systeme, die für Gebäude lediglich Strom und Wärme erzeugen können. In unserem Forschungsprojekt entwickeln wir ein kombiniertes System, das erstmals Wohnhäuser und öffentliche Gebäude gesamtheitlich mit Energie versorgt – also zugleich Strom und Wärme, aber auch Kälte und Frischluft zum Heizen, Kühlen und Lüften produziert“, erläutert Kenig die Besonderheit des Vorhabens. An ihm sind sieben Industrieunternehmen beteiligt. So kümmert sich die Firma PA-ID um die Optimierung und Adaption der PVT-Kollektoren. Während die Firma ESDA Technologie für die Entwicklung eines PCM-Speichers zuständig ist. Das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung koordiniert das auf vier Jahre angelegte Entwicklungsprojekt. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund drei Millionen Euro gefördert.