Das Solarthermie-Symposium, das zum zweiten Mal online stattfand, endete nach vier Tagen mit einer positiven Bilanz, die drei wichtige Arbeitsgebiete heraushob. Allerdings muss sich die Branche nach wie vor um zwei „Baustellen“ kümmern.

Am 30. April fasste Tagungsleiter Federico Giovannetti (ISFH) zum Abschluss des Symposiums die Ergebnisse zusammen: „Die Wärmewende ist eine gigantische Herausforderung, aber sie ist zu schaffen, denn die Entwicklung der Rahmenbedingungen ist positiv.“

Er bezog sich dabei nicht nur auf die kürzlich in Kraft getretene Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG), sondern auch auf das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das tags zuvor seinen Beschluss zum Klimaschutzgesetz veröffentlicht und die Bundesregierung zu Nachbesserungen aufgefordert hatte.

Die Solarthermie-Branche registrierte eine erfreuliche Marktentwicklung, die im vergangenen Jahr deutlich wurde und sich im ersten Quartal dieses Jahres fortsetzte. Um den Aufschwung zu verstetigen, müsse die Branche sich aber auch um ihre „alten Leichen im Keller“ kümmern, betonte Federico Giovannetti.

Mit dieser drastischen Formulierung wies er auf zwei „Baustellen“ hin: die Zuverlässigkeit der solarthermischen Anlagen und die Transparenz der Erträge. Dies gelte für kleine Anlagen ebenso wie für große. Offenbar muss die Branche hier noch mehr tun, um die Kundschaft zufrieden zu stellen.

Außerdem stellte Federico Giovannetti zum Abschluss vom Solarthermie-Symposium drei wichtige aktuelle Arbeitsgebiete heraus: Erstens die PVT-Systeme, deren Marktetablierung noch zu bewältigen sei, und zweitens die Prozesswärme, deren Markterfolg noch fehlt, obwohl inzwischen praxistaugliche Auslegungs- und Analysewerkzeuge zur Verfügung stünden und die Kosten deutlich reduziert werden konnten.

Als drittes wichtiges Arbeitsgebiet hat sich während des Symposiums die Bauteilaktivierung herauskristallisiert. In der Systemkombination mit der Solarthermie wurden zahlreiche Möglichkeiten sichtbar, die ausgeschöpft werden können, um noch mehr Solarwärme nutzbar zu machen.