Mit der Vorstellung von Start-ups beginnt das Symposium Solarthermie seinen dritten und letzten Tag. Drei der vier jungen Firmen zeigen, wie Digitalisierung in der Solarthermie- und Heizungsbranche neue Geschäftsfelder schafft.

Digitaler Marktplatz bringt Handwerker und Verbraucher zusammen

Start-ups bringen neue Ideen für die Solarthermiewelt von Morgen. Einige nutzen die Digitalisierung, um sich mit innovativen Ideen zu etablieren und den Wandel mitzugestalten. So zum Beispiel die Firma Installion. „Handwerker sind ein Mangel“, nannte Geschäftsführer Florian Meyer-Delpho ein Problem, mit dem viele Installationsbetriebe und Auftraggeber zu schaffen haben. Um beide zusammenzubringen, hat Installion einen digitalen Marktplatz aufgebaut, auf dem sie sich zusammenfinden können. So können Handwerksbetriebe beispielsweise Subunternehmen finden. „Energieversorger können über uns ein Handwerkernetzwerk aufbauen“, nennt Meyer-Delpho ein weiteres Beispiel. Seit dem vergangenen Jahr existiert der Business-to-Business Handwerkermarktplatz für Montage- und Installationsleistungen. So jung das Unternehmen, so langjährig dann doch die Erfahrung der Initiatoren. Meyer-Delpho hat vor über 15 Jahren mit pvXchange den weltweit größten Online-B2B-Marktplatz für Photovoltaik-Komponenten gegründet.

Sonnenwärme digital managen

Christian Neumann bringt ebenfalls schon einige Jahre Erfahrung im Solar- und Heizungsmarkt mit sich. Bei seinem Unternehmen Mondas handelt es sich um eine Ausgründung vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. Die digitalen Algorithmen und die IoT-Internetplattform des Unternehmens helfen, die Betriebszustände beispielsweise von Solarsystemen in Echtzeit zu analysieren und Wärmebedarfe zu prognostizieren. Durch das kooperative Versorgungsmodell lassen sich Wärmeverteilverluste deutlich senken und Solarerträge steigern. Die Steuerungs- und Regelungsalgorithmen sollen Firmen beim Betrieb und der Wartung räumlich verteilter Energie- und Versorgungsanlagen unterstützen. Über die Internetplattform lassen sich alle erforderlichen Mess- und Ertragsdaten der Anlagen erfassen und mit einem Prognosemodell zukünftige Bedarfswerte berechnen. Nicht nur Blockheizkraftwerke oder Solaranlagen können mit Mondas überwacht werden, auch Druckluftstationen oder Kältemaschinen lassen sich kontrollieren.

Intelligenter Heizkörperthermostat spart Energie

Um Wärmemanagement geht es auch bei der Firma Vilisto. Sie hat einen selbstlernenden Heizkörperthermostat für Arbeits- und Büroräume entwickelt. Er heizt mit Hilfe von drei integrierten Sensoren nur dann, wenn Wärme benötigt wird. Warum ein Produkt für Büro- und Arbeitsräume? Weil sich des sich dort besonders auszahlt: Sie werden bis zu 80 Prozent der Zeit nicht genutzt, aber meist durchgehend beheizt. Ein Problem, das sich mit Digitalisierung lösen lässt. „Die Thermostate erkennen, wann und wie die einzelnen Räume genutzt werden und wie das Gebäude im Allgemeinen beschaffen ist“, erklärte Mitgründer Christian Brase die Lösung. Die von den Heizkörperthermostaten gesammelten Daten lassen sich für einen Wärmemanagement nutzen. Bei Rhein Energie hat das System laut Brase fast 30 Prozent Energie gespart. Vilisto ist aus einem technischen Projekt der Universität Hamburg entstanden.